Absinthique
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4. Mai
Manyanga
Sehr unerfreuliche Szene. Die Träger vom Niederkongo wurden hier in Manyanga ausgetauscht; Bradley hatte aber schon welche organisiert, die und über Leopoldville hinaus begleiten sollen. Nur Cocu, ein Neger, der ein ganz passables Französisch spricht und als Übersetzer dient, begleitet uns weiter. Komischer Name, der Gehörnte. Einer der bisherigen Träger hat Kees irgendwie geärgert, jedenfalls hat er ihn auf dem ganzen Weg getriezt und geschlagen und ihm heute noch eine besondere Tracht Prügel zugedacht. Der Mann war aber klüger und hat sich vorher aus dem Staub gemacht. Als Kees ihn nicht fand, begann er zu rasen, riß einen Pfahl aus der Erde und schmetterte ihn einem der übrigen Träger über das Haupt. Der Mann fiel besinnungslos zu Boden. Ich untersuchte ihn, Schädelbruch, denke ich. Schlechte Prognose.
Habe Jerôme über Kees Wüten informiert, der meinte nur, wir sollten möglichst rasch aufbrechen, bevor der Mann stirbt. Ich muß etwas betroffen ausgesehen haben, jedenfalls fügte er hinzu, Kees Fähigkeiten würden uns flußaufwärts noch sehr von Nutzen sein.
Vor zwei Tagen bin ich erstmals wirklich nützlich gewesen, Le Culs Esel hat ihm den Huf aufs Knie geschmettert. Zum Glück ist wohl nichts gebrochen, ich habe ihm das Knie bandagiert. Er versuchte danach, den Esel zu wechseln, fiel aber prompt nach einer Stunde auf das verletzte Knie. Großes Gejammer und reumütige Rückkehr zu seinem Agressor.