Absinthique
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26. Juli
Jerôme hat wieder einmal eine Krise gemeistert. Er ist wirklich ideal geeignet zum Leiter der Expedition. Wir stießen auf einen mäßig großen Seitenarm und wieder ließ er die Neger hineinsteuern. Diesmal zeigten die Neger aber Widerstreben und statt sie einfach zu zwingen (Kees hatte bereits die Pistole in der Hand), fragte er Jean, warum. Der fing mit irgendwelchen Erläuterungen gemischt aus Negersprache und Negerenglisch an, die nicht zu verstehen waren, so daß Jerôme erneut seine Anweisungen gab. Darauf verdoppelte Jean seine Anstrengungen, die dadurch zwar nicht verständlicher wurden, jedoch kamen eindeutig die Worte Mbene k'Ulumbo darin vor, mehr als einmal. Wir ließen uns nichts anmerken, nur Kees ließ den Kinnladen fallen, was aber den Negern nicht auffiel (die haben es sich abgewöhnt ihn anzusehen). Le Culs zusammengezogene Augen trafen mich, ich verzichtete aber ganz auf Mimik. Burro hat als einziger, glaube ich, nichts mitbekommen.
Jerôme überschüttete Jean daraufhin mit einem Redeschwall, der überhaupt nichts bedeutete und vorzugsweise aus holländischen Vokabeln bestand; vermutlich weil da nicht die Gefahr bestand, verstanden zu werden, auch nicht von Cocu oder Boy. Keine Ahnung, warum es wirkte, aber nach einer knappen halben Stunde lauter Diskussion, in dem keiner die Worte des anderen verstand, nahm Jean schweigend die Stakstange in die Hand und begann, das Boot trotz schwieriger Strömung in den Seitenarm zu lenken. Ein Sieg der Civilisation über die Wildnis, würde ich sagen, wenn ich nicht gerade Burro zwei Meter vor riechen würde, dem das Negeressen nicht bekommt und der deshalb seit Stunden vor sich hinrülpst.