Absinthique
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30. Juli
Als Jerôme heute den Befehl gab, weiter flußaufwärts zu staken, warf ihm Jean einen sehr ausdruckslosen, aber sehr langen Blick zu. Vermutlich hat er an Meuterei gedacht und den Plan dann verworfen. Ich nehme es als gutes Zeichen, daß wir dem zornigen Gott nahe sind.
Dieser Teil der Reise mißfällt mir auch immer mehr; auf dem Pfad hatte man wenigstens, wie schon erwähnt, den festen Boden und (auch auf dem Esel) das Gefühl der Bewegungsfreiheit; auf dem Kongo selbst den Eindruck der Weite. Jetzt sind wir beidseits von grünen Mauern umgeben, hinter denen kein Weg wartet, den wir im Notfall nehmen können. Der Seitenfluß fließt träge gelb-lehmig.
Dem kranken Träger geht es sehr schlecht. Zu Fuß hätten wir ihn längst zurücklassen müssen; im Boot wird er ja automatisch mittransportiert. Die Haut spannt sich nur noch über seine Knochen; er sieht aus wie ein Skelett.